7.5.2022 – 2.Judo Bundesliga der Frauen / Leipzig 

Judokrimi in der Brüderstraße

Zum ersten und einzigen Heimkampf der Saison luden am 07.05. die Leipziger Powerfrauen in die Brüderstraße ein. Zu Gast waren die Mannschaften aus Berlin und Rammenau. Beide Teams waren erst im vergangenen Jahr in die 2. Judo Bundesliga aufgestiegen und wollten am Samstag zeigen, dass sie auch dem Titelverteidiger Leipzig gegenüber couragiert auftreten können. Dieser hatte bereits im April den schweren Auswärtskampf in Spremberg für sich entschieden und damit eine gute Basis für den Staffelsieg geschaffen.

Gewonnen – so zeigte sich auch am Samstag wieder – hat man beim Judo allerdings erst mit der letzten Urteilsverkündung.

Zunächst konnten sich die Hausherrinnen einen Eindruck von der Tagesform der Gäste machen. Und die legten beeindruckend los. Die Berliner Kampfgemeinschaft – in der vergangenen Saison noch 7:0 von den Powerfrauen geschlagen – zeigte sich dominant in fast allen Gewichtsklassen. Lediglich Ronja Voigt holte den Ehrenpunkt für den JSV Rammenau, sodass es am Ende 6:1 für die KG Berlin stand. Damit war klar: Die Judoka aus der Hauptstadt würden den Leipzigerinnen alles abverlangen.

Das Ziel „Titelverteidigung“ rückte in weite Ferne, da die Leipzigerinnen zwei schwangerschaftsbedingte Ausfälle in den oberen beiden Gewichtsklassen kompensieren mussten. So tüftelte Trainerin Jenny Sättler an der bestmöglichen Aufstellung gegen die starken Berlinerinnen. Für die sieben Kämpferinnen und das Team am Rand wurde es ein harter Fight. Im ersten Kampf sah es lange so aus, als könnte Tanja Hanschmann (-70 kg) ihrer Kontrahentin einen Sieg abringen. Bis in die 8. Minute lieferten sich die Beiden einen spannenden Kampf, der jedoch mit dem dritten Shido gegen Tanja bei vorherigem Gleichstand endete. Kapitänin Carina Seiferth (+78 kg) stellte sich ihrer zwei Gewichtsklassen höheren Kontrahentin offensiv entgegen, musste den Kampf jedoch im Boden abgeben. 0:2 – so hatten sich die Powerfrauen den Einstieg nicht vorgestellt. Punktegarantin Michelle Hoffmann (-52 kg) erzielte jedoch mit einer Sankaku den Anschluss-Ippon und hielt die Leipzigerinnen im Rennen. Auch der nächste Sieg ging durch den beherzten Einsatz von Tabea Mecklenburg (-48 kg) auf das Leipziger Konto – Ausgleich 2:2. Im Kampf von Shenna Nitsche (-63 kg) gab es einen sehenswerten Ippon, allerdings für die Berlinerin, sodass der Zwischenstand von 2:3 Leipzig erneut in Bedrängnis brachte. Pauline Wulff (-78 kg) startete oberhalb ihrer üblichen Gewichtsklasse und erkämpfte mit starken Hüftwurfansätzen den Ausgleich. Entsprechend groß war der Druck, der auf den Schultern von Mia Holz (-57 kg) lastete. Sie meisterte diese Aufgabe jedoch mit Bravour und bescherte durch einen schönen Seoinage den Powerfrauen einen denkbar knappen Sieg gegen Berlin.

Nach einem kurzen Aufatmen ging es weiter gegen den JSV Rammenau. Im Team wurde kräftig rotiert, sodass alle kampfbereiten Powerfrauen zum Einsatz kamen. Nun galt es, den Gegner nicht zu unterschätzen, denn im vergangenen Jahr war der Endstand gegen die Damen aus Rammenau ein knappes 4:3 gewesen. Leipzig startete jedoch konzentriert. Maya Zippel (-70 kg) überzeugte mit einem Seoinage in der ersten Minute. Fast genauso schnell besiegte Miriam Beitans (+78 kg) ihre deutlich schwerere Gegnerin, bevor Amarah Grötsch (-52 kg) kampflos das 3:0 holte. Zum ersten Mal Bundesligaluft schnuppern durfte am Samstag Laura Jurkutat (-63 kg), die einen Einstand nach Maß hinlegte. Ihre Festhalte brachte die Powerfrauen uneinholbar in Front, sodass es 4:0 stand. Auch Luise Friede (-78 kg), Mia Holz (-57 kg) und Tabea Mecklenburg (-48 kg) siegten vor Ende der regulären Kampfzeit, sodass das Endergebnis 7:0 auch in der Höhe verdient war.

Emotionen, Spannung, vier Punkte und vor allem ein toller Teamzusammenhalt – das alles gab es am Samstag in der Brüderstraße. Nun gilt es, sich auf den letzten Kampftag am 18.06. zu konzentrieren. Dort sollen gegen den Vfl Stade die letzten Punkte geholt werden.

Klares Ziel der Leipzigerinnen ist der Staffelsieg mit einem vorsichtigen Blick Richtung Oberhaus der Bundesliga.

Die Powerfrauen bedanken sich recht herzlich bei allen Helferinnen und Helfern,
JCL Einlaufkindern und vom ”JCL-WerteProjekt”, Sponsoren, Unterstützern und
natürlich bei ihren Familien und Freunden!