Der JC Leipzig muss sich am zweiten Kampftag der 1. Judobundesliga vor heimischen Publikum für viele überraschend dem JC Rüsselsheim mit 6:8 geschlagen geben. Doch wie kam es dazu? Konnte man sich im Vorjahr noch mit 11:3 gegen die Hessen behaupten, wurden die Karten dieses Jahr ordentlich durchgemischt. Rüsselsheim reiste mit spanischer und schwedischer Unterstützung nach einem hart umkämpften Unentschieden gegen Backnang nach Sachsen. Der JCL war nach dem deutlichen 12:2 gegen Heidelberg/Mannheim Tabellenführer und hatte Gaststarter aus Ungarn und Rumänien dabei um dies auch zu bleiben.

In einer ordentlich gefüllten Brüderhalle kam es direkt zu einer internationalen Begegnung im Schwergewicht. Daniel Natea fand sich Joakim Dvärby gegenüber aber leider nie in den Kampf. Drei schnelle Bestrafungen und damit die Disqualifikation waren die Folge. Lennart Slamberger lies es bis 66 Kilogramm in einem anderen Tempo angehen und gewann innerhalb von wenigen Sekunden. Nach diesem Blitzsieg lief für die Leipziger aber nicht mehr viel zusammen. Emil Hennebach musste kurz vor Schluss gegen Andreas Höhl in dessen Armhebel aufgeben, Rene Kirsten wurde von Eduard Trippel auf dem falschen Fuß erwischt und Florian Pachel musste in einem hochklassigen Duell unter 60 kg dem hohen Anfangstempo Tribut zollen und noch fast neun Minuten die entscheidende Wertung gegen den Spanier Gaizka Porras abgeben. Der nächste Gaststarter auf Leipziger Seite, Bendeguz Hegedus, war mit seinen Bestrafungen noch schneller als sein Mannschaftkollege im Schwergewicht. Nach nicht einmal zwei Minuten konnte der Rüsselsheimer Tobias Schirra als Sieger von der Matte gehen. Durch den abschließenden Sieg von Kapitän Hannes Conrad wurde zumindest noch die Chance auf Punkte in heimischer Halle gewahrt.

Mit einer Hypothek von 2:5 Punkten ging es in die Pause und keiner auf Leipziger Seite wusste so richtig wie es zu dem deutlichen Rückstand kommen konnte. Mit dem klaren Ziel mindestens einen Punkt in Sachsen zu behalten ging es raus in die zweite Hälfte.

Im Schwergewicht erhielt Daniel Natea die Chance zur Revanche gegen Joakim Dvärby und bewegte sich auch mehr als im ersten Durchgang, fand sich nach kurzen Golden Score aber wieder als Verlierer auf der Matte. Für Lennart Slamberger ging es noch schneller als im ersten Durchgang, sein Gegner Markus Trippel gab kampflos auf. Emil Hennebach gelang in einem umkämpften Duell über die volle Kampfzeit gegen David Trippel ein wenig Wiedergutmachung. Gegen den dritten und erfolgreichsten Trippel im Bunde, Olympiazweiter Eduard Trippel, musste Richard Fiedler eine Gewichtsklasse höher als angestammt alles in die Waagschale werfen. Dies tat er auch und forderte das Rüsselsheimer Aushängeschild bis ins Golden Score, wo sich die Klasse von Trippel dann doch durchsetzen konnte und den siebten Punkt für Rüsselsheim sicherte. Damit war maximal noch das Unentschieden möglich und dafür sollte im Superleichtgewicht Lenny Burk gegen den im ersten Durchgang erfolgreichen Gaizka Porras sorgen. Der junge Leipziger zeigte gegen den international erfahrenen Spanier dass es möglich ist, konnte aber keine Wertung erzielen und musste den achten und entscheidenden Punkt an die Hessen geben. Lediglich für Ergebniskosmetik konnten dann Peter Thomas, der sich nach Rückstand gegen Tobias Schirra stark zurückkam und Hannes Conrad, zuverlässig wie immer, sorgen.

Mit dieser Niederlage finden die Leipziger sich auf Platz 4 der Tabelle wieder und sind im Mai ordentlich gefordert. Am nächsten Kampftag, 07.05., fahren die Männer aus der Messestadt nach Erlangen, wo sie sich die letzten Jahre immer schwergetan haben. Am 14.05. kommt der KSV Esslingen als deutscher Vizemeister in die Brüderhalle. Das erste Hajime ist hier auf 18 Uhr angesetzt.