5.10.2019 – 1.Judo Bundesliga / Leipzig

JCL-Judoka beenden Saison auf Platz fünf,…

Personaldecke und eigene Leistungen zu dünn für Spitzenplätze.

Leipzig. Dorin Gotonoaga hockte noch lange am Rand der Tatami und vergrub sein Gesicht unter dem Judo-Anzug. Mit Hilfe der Kontakte seines Bundesliga-Vereins JCL war er vor gut einem halben Jahr in Halle an der Schulter operiert worden, nun wollte sich der 24-jährige Moldawier bei seinem Comeback mit zwei Punkten im Heimkampf gegen den TSV Abensberg bei den Leipzigern bedanken. Doch der ein Jahr jüngere Franke Timo Cavelius erwischte den JCL-Gaststarter beide Male eiskalt und legte den Grundstein, dass der Serienmeister beim 9:5 beide Punkte entführte und sich mit 13:1 Zählern den Staffelsieg sicherte.

Die Sachsen hatten vergebens gehofft, dass ihre Extraleichtgewichtler Kevin Müller und Florian Pachel womöglich eine Überraschung schaffen könnten. Da Daniel Herbst wegen einer Knieverletzung fehlte und der JCL im Schwergewicht die Punkte sogar kampflos abgeben musste, wurde der letzte Kampf zum Spiegelbild einer ganzen Saison: Die Personaldecke ist zu dünn, die Leistungen reichen nicht für Spitzenplätze. Gleiches gilt momentan für den gesamten Leipziger Judo-Stützpunkt. In der Liga beendet der JCL die Saison mit 6:8 Punkten auf Rang fünf. Der JCL II litt unter ähnlichen Problemen und wurde mit je zwei Siegen und Niederlagen Vierter in der 2. Liga.

Serienmeister Abensberg als Vorbild

„Abensberg hat heute das vorgemacht, was eigentlich unser Ziel ist. Sie haben mit jungen Athleten gegen gestandene Judoka gekämpft – dafür ist die Bundesliga ja da“, sagte der Leipziger Trainer Olaf Schmidt. Und der Serienmeister verzichtete diesmal komplett auf Hilfe internationaler Stars. JCL-Präsident Matthias Kiefer monierte ebenso wie 100-Kilo-Mann René Kirsten, dass die Liga die attraktiven Viertelfinals abgeschafft hat. Diese waren zum Playoff-Start über Jahre echte Highlights für den Leipziger Judosport. Nach aktuellem Modus ist der (unerreichbare) Platz zwei fürs Weiterkommen nötig – so fehlt mitunter der letzte Biss. Eine Schwäche zum Saisonstart kann nicht mehr korrigiert werden.

Es gab am Sonnabend in der Sporthalle Brüderstraße auch gute Nachrichten: Kapitän Hannes Conrad (28) überzeugte. René Kirsten (34), der am Donnerstag zur Masters-WM nach Marokko fliegt, hängt noch eine Saison dran. Der 20-jährige Emil Hennebach will trotz seines Medizinstudiums auf der Tatami noch einmal voll angreifen. Olympiasieger Udo Quellmalz sorgt als sächsischer Judo-Sportdirektor wieder für vollere Matten und höheres Niveau beim Randori-Training, steht selbst mit auf der Matte. ….

…JCL-Punkte gegen Abensberg: Hannes Conrad 2, Denis Vieru 2, Dennis Ehrmann.

Text: Frank Schober (LVZ)

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